Veranstaltungen 2014
Werdende Wildnis im Reich der urigen Buchen - Der Nationalpark Kellerwald-Edersee und seine Umgebung
Vortrag von Rita Wilhelmi
Montag 06.01.2014, 19:30 Uhr, Goldschmiedehaus
Vor 10 Jahren wurde der Nationalpark Kellerwald-Edersee gegründet, für viele Naturliebhaber gilt er immer noch als Geheimtipp. Ein in seiner Größe und Ursprünglichkeit für Westeuropa einmaliger Buchenwald fasziniert seine Besucher mit bizarren Baumgestalten, urigen Naturwaldresten, Felsfluren und Blockhalden. Hessens einziger Nationalpark, Teilgebiet des UNESCO-Weltnaturerbes "Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands" liegt eingebettet in eine malerische Kulturlandschaft. Eine Bilderreise durch den Nationalpark und seine reizvolle Umgebung, gespickt mit Informationen zu seiner Geschichte und seinen Kleinodien an Flora und Fauna, macht Lust, das Reich der urigen Buchen selbst zu erleben,was bei unserer großen Exkursion im Juni 2014 möglich ist.
Vortrag von Ralf Sauerbrei
Donnerstag 16.01.2014, 19:30 Uhr, Roter Saal des Schlosses Philippsruhe
Fledermäuse sind mit rund 900 Arten außer auf den Polen weltweit verbreitet und haben sich an die verschiedensten Lebensräume angepasst. Als einzige Säugetiergruppe, die den aktiven Flug beherrscht haben sie sich neue Nischen auf der Welt erobert. Von den 23 in Deutschland lebenden Fledermausarten sind alle nach europäischem Recht streng geschützt und durch ihre sehr komplexen Lebensraumansprüche zum Teil stark gefährdet. Vor allem die im Wald lebenden und jagenden Fledermausarten, wie Bechsteinfledermaus, Mopsfledermaus oder das Große Mausohr sind durch die wirtschaftliche Beanspruchung des Waldes einem stetigen Lebensraumverlust unterworfen. Der Biologe Ralf Sauerbrei stellt neben einem Waldnaturschutzprojekt der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) auch allgemein die Biologie und Ökologie dieser sagenumwobenen Flieger der Nacht vor. Ein Vortrag sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene, die das eine oder andere Detail dieser faszinierenden Tiere vielleicht noch nicht kennen oder sich über den Schutz der Tiere informieren möchten.
Reisebericht von Martin Schroth
Montag 03.02.2014, 19:30 Uhr, Goldschmiedehaus
Nur wenige kleine Länder haben dem Besucher so viel zu bieten wie Georgien. Das Land ist etwa so groß wie die Schweiz, hat aber nur knapp fünf Millionen Einwohner. Man findet mediterran anmutende Landschaften mit einer uralten Weinkultur mit mehr Rebsorten als sonst irgendwo in der Welt. Als Kontrapunkt folgen im rauen Hochgebirge des wilden Kaukasus die unterschiedlichsten Völker einer gemeinsamen Tradition: Sie alle sind wetterfeste, gastfreundliche Hirten. Schafe, Rinder, Esel und Pferde sind die auch heute noch unersetzlichen Gefährten der kaukasischen Stämme, der Swanen, Abchasen, Süd-Osseten, Tuschen und vieler anderer. Manches Dorf ist noch nicht mit dem Auto erreichbar. Seit 1990 versuchen diese unterschiedlichen Ethnien in einer neuen Demokratie zu leben.
Besonders aber für den Naturfreund bietet sich zwischen den Urwäldern und Sümpfen der Kolchis an der Schwarzmeerküste und den Höhen der kaukasischen Gebirge eine atemberaubende Naturvielfalt. 40 Prozent der Landesfläche wird noch von meist sehr urigen Wäldern bedeckt. Diese Naturschätze werden heute durch Nationalparks und Naturschutzgebiete besonders geschützt. Eine unglaubliche Wildblumenpracht bedeckt die Almwiesen der Berge, darüber kreisen Steinadler und Bart- und Gänsegeier. Wölfe, Bären, Luchse und kaukasische Steinböcke gehören immer noch zahlreich zu den "Ureinwohnern" der Urwälder und Berge. Kommen Sie mit auf eine abenteuerliche Reise durch dieses spannende, lebensfrohe Land uralter Traditionen und erleben Sie die besondere Natur und Kultur Georgiens in eindrucksvollen Bildern.
Vortrag von Manfred Sattler
Donnerstag 20.02.2014, 19:30 Uhr, Roter Saal des Schlosses Philipsruhe
Die Nidda, der mit 90 km längste Fluss Hessens, wird Thema des 90 minütigen Lichtbildervortrags sein. Dieser einstmals natürliche Strom, der vor allem die Ostflanke des Vogelsberges entwässert, wurde schon in frühester Zeit durch den Menschen stark beeinflusst, bis er durch die letzte große Begradigung in den 60er Jahren sein trauriges Ende nahm, was ihm den Namen Canal Grande einbrachte.
Neben der Vorstellung der Niddabewohner und -landschaften im Verlauf der Jahreszeiten wird die Renaturierung dieses geschundenen Fließgewässers eines der Hauptthemen sein. In eindrucksvoller Weise wurde in Bad Vilbel-Gronau ein 3,5 km langes Stück der Natur und dem Menschen wieder zurückgegeben und erfreut sich seither großer Beliebtheit als Lebensraum und Rastplatz für lange nicht mehr gesehene Arten. Lassen Sie sich von der Artenvielfalt der wieder auferstandenen Nidda überraschen und bestaunen Sie die neu entstandenen Flusslandschaften aus zweiter Hand, die eine Dynamik entfalten, wie sie hier kaum noch zu beobachten ist.
Dienstag 25.02.2014, 19:00 Uhr, Sitzungszimmer der Stadtbibliothek
Die Mitglieder werden zur Mitgliederversammlung mit gesonderter Post schriftlich eingeladen.
Vortrag von Dr. Dieter Müller
Montag 10.03.2014, 19:30 Uhr, Goldschmiedehaus
Der Referent, der ehemalige Leiter des Forstamtes Hanau-Wolfgang, arbeitete für die "Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH" vier Jahre lang in Georgien als Experte für Wiederaufforstung und Pflanzenproduktion, mit dem Auftrag, im waldarmen Ostgeorgien praxisreife Modelle zur Rehabilitierung der Landschaft zu entwickeln.
Die Shiraki-Steppe im Südosten des Landes galt einst als die "Kornkammer" Georgiens. Ackerland von 57.000 Hektar Größe auf fruchtbarsten Schwarzerde-Böden könnte große Mengen an Weizen produzieren, aber das ist schon lange nicht mehr der Fall! Mit ein Grund hierfür ist, neben veralteten Bewirtschaftungsmethoden ist die nahezu völlige Zerstörung der 1.800 km Windschutzstreifen, die aus Baum- und Straucharten zusammengesetzt in einem systematischen Netz in der Agrarsteppe angepflanzt worden waren. Ihre Hauptfunktion: Schutz der Getreidefelder vor der Erosion des Oberbodens durch die starken Winde im Herbst und Winter. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 wurde Georgien zwar unabhängig, stürzte aber in eine tiefe Energiekrise, weil Russland der ehemaligen Sowjet-Republik "Grusinien" Gas und Strom abgestellt hatte. Da andere Energiequellen plötzlich nicht mehr verfügbar waren, holten sich die Menschen ihr Holz zum Heizen und Kochen aus den Wäldern und von den Windschutzstreifen. Mit katastrophalen Folgen. Der Referent berichtet in seinem Vortrag aber nicht nur aus seiner täglichen Arbeit als Berater des georgischen Umweltministeriums in Sachen "Wald, Weizen und Windschutzstreifen", sondern gibt Einblicke in ein Land, das zu den artenreichsten der Erde zählt und an vielen Stellen noch von atemberaubender Ursprünglichkeit ist.
Vortrag von Prof. Dr. Gesine Mollenhauer
Donnerstag 20.03.2014, 19:30 Uhr, Hohe Landesschule, Alter Rückinger Weg 53
Auf den Kontinenten rund um die Arktis lagern gigantische Mengen organischen Materials in sogenannten Permafrostböden – Böden, die bis auf eine dünne Deckschicht das ganze Jahr über gefroren sind. Der globale Klimawandel führt jedoch dazu, dass die Arktis sich schneller als andere Regionen erwärmt, und die jährlich auftauende aktive Schicht der Permafrostböden wird zusehends dicker. Der in den Böden gelagerte Kohlenstoff kann so von Mikroorganismen zersetzt werden und in Form von Methan und Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen. Gleichzeitig verstärkt sich die Erosion entlang der Küsten. Inwieweit und wann dieser Prozess bereits in Gang gesetzt wurde, erforschen wir an ausgewählten Lokationen auf Spitzbergen, im Lena-Delta, vor Kamtschatka und im Ochotskischen Meer. Dort werden während aufwändiger Feldkampagnen zu Land und zu Wasser aus den Böden, aus den Flüssen und vom Meeresgrund Proben genommen, anhand derer rekonstruiert werden kann, wann wie viel Material freigesetzt wurde und wie alt dieses ist. Auf diese Weise lernen wir, inwieweit die Erwärmung der Arktis ein selbstverstärkender Prozess ist und welche Auswirkungen auf das globale Klima zu erwarten sind.
Leitung: Dr. Günter Seidenschwann
Samstag 26.04.2014
Die Bulau bietet nicht nur Standorte für eine Vielzahl typischer Auenpflanzen, die im Frühjahr ihre beeindruckende Blütenpracht entfalten, sondern stellt auch in geoökologischer Hinsicht ein Unikat unter den Auenlandschaften dar. Bei der Exkursion unter Leitung von Herrn Dr. Günter Seidenschwann sollen nicht nur typische Auen-Areale, das aktuelle morphologische Geschehen in der Kinzigaue und die geoökologischen Verhältnisse in Augenschein genommen, sondern auch ihre Entstehung und eigentümliche umweltgeschichtliche Entwicklung regelrecht "erfahren" werden.
Die Exkursion ist für interessierte Laien von 14 Jahren an bis zum rüstigen Rentner geeignet. Sie sollten mit ihrem funktionstüchtigen Fahrrad, wetterfester Kleidung und festem Schuhwerk ausgerüstet sein.
Treffpunkt: 9:00 Uhr an der Neuhofstraße nahe der Brücke der B 8 über die Kinzig im Osten von Hanau.
Maximale Teilnehmerzahl: 15
Anmeldeschluss: 31.3.2014 bei unserer Geschäftsstelle oder unter
Die Teilnahme ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.
Leitung: Manfred Schwahn
Sonntag 11.05.2014
In dem etwa zweistündigen Gang durch den am Salisbach gelegenen Gartens soll gezeigt werden, dass es auch heute noch möglich ist, in einem Garten "ohne wöchentlichen Rasenschnitt" die Natur wieder mehr einzuladen. Es lassen auch in einem Garten manche ursprünglich auf natürlichen Wiesen vorkommende "Wildkräuter" und natürlich wachsende Blumen wieder ansiedeln. Der Gärtner ist dabei gefordert helfend einzugreifen. Auch ein solcher Garten verlangt Arbeitseinsatz (z.B. durch Sensen der Wiesen im Juni/Juli). Wichtig dabei ist, dass der Gärtner mit Geduld an die "natürliche" Entwicklung von Pflanzen herangeht.
Bei dem Gang durch den Garten sieht man im Frühjahr zunächst in der feuchten Krautschicht Märzenbecher, Bärlauch, Giersch, blühend und fruchtend die Mondviole. Auf den Kalkhügeln wachsen Kuhschelle, Seidelbast und Traubenhyacinthe. So hat jedes vom Gärtner angelegte"Kleinbiotop" seine Spezialisten: Als besonders attraktive Grasart lässt sich das in der Natur seltene Federgras ansiedeln. In der Strauchschicht wächst verbreitet der Hartriegel, später der stark wüchsige Hopfen. Seltene Stauden wie das Mammutblatt (Gunnera)kommen hinzu. Im Steingarten lässt sich der blutrote Storchschnabel anziehen, mit etwas Glück gedeihen auch der stattliche Diptam bisweilen auch Orchideen wie das rote Waldvögelein oder die Bocksriemenzunge (Himantoglossum).
Treffpunkt um 10:30 Uhr an der neuen Johanniskirche, Hanau, Frankfurter Landstraße
Maximale Teilnehmerzahl: 12
Telefonische Anmeldung unter 06181-83631
Die Teilnahme ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.
Samstag 17. und Sonntag 18.05.2014
Die Wetterauische Gesellschaft veranstaltet am 17. und 18. Mai 2014 die 2. Hanauer Naturkundetage zum Thema Spessart. Die Veranstaltung war zusammen mit Prof. Dr. Dieter Mollenhauer geplant; auf Grund seines plötzlichen Todes sind die 2. Hanauer Naturkundetage seinem Andenken gewidmet. Diese Veranstaltung gliedert sich in einen Vortragstag und einen Exkursionstag. Die ganztägige Vortragsveranstaltung findet am Samstag, dem 17. Mai 2014 im Gasthof "Zur Schmelz" in Biebergemünd-Bieber, Schmelzweg 17, statt. Am Sonntag, dem 18.Mai, schließt sich eine Exkursion in den Spessart zu naturkundlichen Themen an.
Anmeldung bis zum 7.5.2014. Richten Sie bitte Ihre Anmeldung an die Wetterauische Gesellschaft, Schlossplatz 2, 63450 Hanau, oder telefonisch unter 06181-5089650 oder per E-Mail unter
Anfahrtsplan/Lageplan des Gasthofs „Zur Schmelz“ in Bieber. 200 m vom Gasthof entfernt Richtung Wiesen/Wiesbütt befindet sich ein kostenloser großer Parkplatz [P] mit ausreichend Stellplätzen.
Ein Sonderband SPESSART, der dem Andenken an Prof. Dr. Dieter Mollenhauer gewidmet ist, erscheint parallel zu den Naturkundetagen. Er umfasst circa 300 Seiten und ist reich bebildert: Inhalt. Wenn Sie den Band vorab bestellen möchten, teilen Sie uns dies bitte per Email an
Zu dieser Veranstaltung ist ein Bericht verfügbar. Klicken Sie hier um ihn anzuzeigen.
Montag 02.06. bis Donnerstag 05.06.2014
Frau Rita Wilhelmi hat mit einem Vortrag im Januar das Exkursionsgebiet ausführlich dargstellt. Folgendes Programm ist vorgesehen, wird jedoch, falls notwendig, kurzfristig geändert.
1. Tag: Fahrt nach Bad Wildungen. Wir wohnen im Hotel Isabel mit Übernachtung und Frühstück. Wir werden in Korbach im Museum und an der Korbacher Spalte geführt. Die Korbacher Spalte, die erst vor ca. 50 Jahren entdeckt wurde, ist eine der weltweit seltenen Fossillagerstätten, in denen Zeugnisse zahlreicher permzeitlicher Wirbeltiere der Nachwelt überliefert sind. In Korbach besteht die Möglichkeit zur individuellen Einnahme des Mittagessens. Außerdem besuchen wir das Kupferbergwerk an der Leuchte in Bergfreiheit.
2. Tag: Am Vormittag haben wir eine Führung im Nationalparkzentrum. Hier besteht auch die Möglichkeit zu einem individuellen Mittagessen. Am Nachmittag führt uns ein Nationalparkranger am Hagenstein. Die Hagenstein-Route zählt zu den faszinierendsten Wanderwegen im Nationalpark.
3. Tag: Natur, Geschichte und Technik. Eine Wanderung auf dem Urwaldsteig Edersee durch die Steilhänge der Waldecker Bucht. Wir lernen Urwaldreste kennen, erhalten naturkundliche und geologische Informationen und genießen grandiose Ausblicke auf den See. Wir erfahren Wissenswertes über das Edertal und die Aufgaben des Stausees, der Staumauer und das Kraftwerk. Mit der Ederseeschifffahrt und der Waldecker Bergbahn geht es zum Ausgangspunkt zurück.
4. Tag: Am Vormittag sehen wir in in den Naturschutzgebieten Katzenstein und Kleiner Mehlberg Orchideen und andere botanische Kostbarkeiten am Nordufer des Edersees. Der Nachmittag führt uns in vergangene Epochen des Mittleren Kellerwalds, in den Hutewald Halloh bei Albertshausen.
Um 16:30 Uhr beginnt die Rückfahrt nach Hanau, wo wir gegen 20 Uhr eintreffen werden.
Abfahrt vom Schlossplatz (Bibliothek): 8:00 Uhr
Maximale Teilnehmerzahl: 25
Kosten für Fahrt, Führung und Eintritt: 200 €, zahlbar bis 14.05.2014
Kosten für Unterkunft mit Frühstück sind individuell zu begleichen: Doppelzimmer 68 €, Einzelzimmer 39 €
Anmeldeschluss: 16.04.2014
Zu dieser Veranstaltung ist eine Fotostrecke verfügbar. Klicken Sie hier um diese anzuzeigen.
Zu dieser Veranstaltung ist eine Presseinformation verfügbar. Klicken Sie hier um diese anzuzeigen.
Bus-Exkursion mit Kerstin Bär
Samstag 28.06.2014
Hutungen sind entstanden durch das Hüten von Schafen auf trockenen und mageren Kuppen und Hängen. Sie sind daher ein Teil der historischen Kulturlandschaft, die vom Menschen geprägt ist. Ihre Lebensräume zeigen eine hohe Artenvielfalt angepasster Pflanzen und Tiere, so dass sie für den Naturschutz von besonderem Interesse sind. Da Schafhaltung heute kaum noch wirtschaftlich tragfähig ist, sind Hutungen durch Nutzungsaufgabe stark im Rückgang begriffen. Viele Flächen sind verbuscht, viele der typischen Arten gefährdet.
Wir wollen uns verschiedene Hutungen am Rande der Wetterau ansehen und treffen dabei auch einen Schäfer. Er kann uns zum Beispiel erklären, worauf es beim Hüten ankommt. Er pflegt mit seinen Schafen Hutungs-Flächen, die Teil des EU-Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind. Ihre Erhaltung und Entwicklung ist Ziel des ersten hessischen LIFE-Naturschutzprojektes. Maßnahmen der Landschaftspflege, wie Entbuschungen, werden hier mit Maßnahmen zur Stärkung der Schäfereibetriebe verknüpft, um die Grundlagen der Hutungen wieder zu verbessern.
Ein Beitrag des Projektes ist auch die Unterstützung der Vermarktung des regional erzeugten Lammfleischs. Daher kehren wir am Mittag in eine der Gaststätten ein, die beim "Wetterauer Lamm- und Landgenuss" kooperieren. Eine weitere Station der Exkursion ist der "Erlebnisraum Schaf und Natur" in der Schäferstadt Hungen, der im Rahmen des LIFE-Projektes eingerichtet wurde und der auch einen naturkundlichen Schwerpunkt hat.
Abfahrt vom Schlossplatz (Bibliothek) 8:00 Uhr
Max. Teilnehmerzahl: 30 Personen
Anmeldeschluss: 28.05.2014
Kosten (ohne Mittagessen): 25 €, zahlbar bis 11.6.2014
Rückkehr nach Hanau: 18:00 Uhr
Ausführliche Informationen zum Projekt finden Sie unter www.wetterauer-hutungen.de
Samstag 19.07.2014
Diese Exkursion ist der jüngsten Vergangenheit und der Botanik gewidmet. Point Alpha war ein US-Beobachtungsstützpunkt an der hessischen innerdeutschen Grenze. Heute ist Point Alpha der Name einer Mahn- und Gedenkstätte an der Straße zwischen Geisa (Thüringen) und Rasdorf (Hessen). Im "Haus auf der Grenze", das direkt auf dem ehemaligen Kolonnenweg steht, werden Entwicklungen und Ereignisse im Zusammenhang mit dem Grenzregime der DDR veranschaulicht. Der Komplex umfasst auch einen Streifen der originalen Grenzsicherungsanlagen der DDR.
Am Vormittag besuchen wir im Rahmen einer Führung die Gedenkstätte. Nach einer Mittagspause wandern wir mit einem Führer entlang der ehemaligen Grenze. Als "Grünes Band" ist sie jetzt Naturschutzgebiet.
Abfahrt vom Schlossplatz (Bibliothek): 8:00 Uhr
Maximale Teilnehmerzahl: 25
Anmeldeschluss 18.06.2014
Kosten: 42 €, zahlbar bis 02.07.2014
Rückkehr nach Hanau: 18:00 Uhr
Exkursion mit dem Biologen Thomas Andres
Samstag 16.08.2014
Im Frankfurter Grüngürtel liegt der Quellenwanderweg. Er ist ein etwa 6 km langer und gut beschilderter Wander- und Spazierweg, der die Stadtteile Seckbach und Bergen-Enkheim verbindet. Entlang des Wegs treten aus den Hanglagen zahlreiche offen abfließende oder gefasste Schichtquellen aus. Viele dieser Quellen und Brunnen führen Namen, die mit einer Geschichte verbunden sind. Die Wanderstrecke ist ein Wechsel von naturnahen und stark menschlich überprägten Abschnitten. Entlang des Weges lassen sich die Geschichte, die Hydrogeologie, die ökologische und wasserwirtschaftliche Bedeutung der Quellen und die Konflikte zwischen Erhalt von natürlichem Lebensraum und menschlicher Nutzung aufzeigen. Auf der Wanderung werden die meisten der 20 benannten Quellen angelaufen. Der Weg beginnt in Seckbach an der "Altebornquelle" und führt durch die Altstadt weiter in Richtung Parkanlage "Lohrberg". Hier sind Einkehr und Rast im "MainÄppelHaus" geplant. Ein Feldweg führt weiter nach Bergen-Enkheim. Dort gibt es zahlreiche gefasste Quellen. Besonders zu erwähnen ist der Abschnitt des frei abfließenden "Mühlbaches" mit einem Vorkommen von Riesenschachtelhalm [Equisetum telmateja]. Die Wanderung endet am "Riedgraben", der am Fuß des "Berger Hanges" liegt.
Wir fahren in Fahrgemeinschaften mit PKWs.
Treffpunkt am 16.08. um 8:00 Uhr am Schlossplatz, Rückkehr ca. 15:00 Uhr, Führung im Mainäppelhaus
Kosten 10 Euro, Zahlung bis zum 30.07.2014
Anmeldung bis zum 23.07.2014
Teilnehmeranzahl: 20
Auf der Internetseite der Stadt Frankfurt gibt es als Download eine Broschüre zum Quellenwanderweg. Hier gibt es Informationen zum MainÄppelHaus Lohrberg.
Leitung: Prof. Dr. Peter Prinz-Grimm
Samstag 13.09.2014
Diese Exkursion mit Herrn Professor Dr. Prinz-Grimm führt uns in eine Kulturlandschaft außergewöhnlicher Schönheit. Große Kontraste bestehen im Relief, der Vegetation und der Landnutzung zwischen dem Pfälzerwald, der Haardt, der Weinstraße und der Oberrheinischen Tiefebene. Auch unter geologischen Gesichtspunkten bietet die Region zahlreiche großartige Aufschlüsse, die zum Erkenntnisgewinn auf vielen geowissenschaftlichen Gebieten beigetragen haben. Wir besuchen bei dieser Exkursion u. a. so bekannte Orte wie die tertiären Battenberger Blitzröhren, den römischen Steinbruch Krimhildenstuhl im Buntsandstein bei Bad Dürkheim und den Steinbruch im Gneis von Albersweiler. Bei hoffentlich guter Sicht wird immer wieder der Blick über die Oberrheinische Tiefebene freigegeben und es entsteht ein lebendiger Eindruck dieser tektonisch aktiven Region am Rande des bekanntesten europäischen Grabenbruchs.
Ein besonders auffälliges Landschaftselement im Exkursionsgebiet stellen die großen Rebflächen dar. Viele Winzer berücksichtigen inzwischen die Bodeneigenschaften beim An- und Ausbau sowie der Vermarktung ihrer Produkte. Ein Grund mehr, die Exkursion mit einer kleinen Weinprobe abzuschließen.
Abfahrt vom Schlossplatz (Bibliothek): 8:00 Uhr, Rückkehr: 19:00 Uhr
Maximale Teilnehmerzahl: 25
Anmeldeschluss: 13.08.2014
Kosten: 45 €, zahlbar bis 27.08.2014
Rucksackverpflegung
Vortrag von Gerhard Jahn
Montag 06.10.2014, 19:30 Uhr, Goldschmiedehaus
Eindrucksvolle Bilder aus dem Kalibergwerk in Merkers/Thüringen mit seiner weltberühmten Kristallgrotte und aus der Grube Neuhof der Kali und Salz AG zeigen den Abbau und die Weiterverarbeitung der wertvollen Kalisalze. Diese entstanden als Relikte des vor etwa 250 Millionen Jahren aus unserer Heimat weichenden Zechsteinmeeres. Damals entstanden in Osthessen/Thüringen mächtige Salzlagerstätten, die heute in Tiefen von 500 – 700 m liegen. Die Mineralquellen unserer Kurorte Bad Orb und Bad Soden - Salmünster haben ihren Ursprung in den osthessischen Salzlagern. Die historische Salzgewinnung in diesen und anderen Orten wird ebenso angesprochen wie die einstige Nutzung der Sole in "Bad Gelnhausen".
Vortrag von Thomas Hildenhagen
Donnerstag 16.10.2014, 19:30 Uhr, Roter Saal des Schlosses Philippsruhe
Im 19. Jahrhundert als Naturwissenschaftler von Weltruhm gefeiert, ist der Name Kuhl heute nicht nur im Hanauer Raum beinahe aus dem Bewusstsein der breiten Öffentlichtkeit verschwunden. Nicht zwingend ein Widerspruch angesichts seiner bewegenden Lebensgeschichte, die vor rund 200 Jahren mit einer mustergültigen Karriere als Wunderkind, Mitglied der Wetterauischen Gesellschaft und Wissenschaftler begann und so tragisch mit dem frühen Tod im fernen Asien endete. Sein naturwissenschaftliches Erbe prägte noch über Jahre hinweg die zoologische Forschung und hatte erheblichen Einfluss auf seine Nachfolger. Neben mehr als 250 Art- und Gattungsbeschreibungen publizierte er bedeutende Monographien über Papageien und Fledermäuse.
Reisebschreibung von Jürgen Eibich
Montag 03.11.2014, 19:30 Uhr, Goldschmiedehaus
Ein Land mit bewegter Geschichte – Ägypter, Perser und Christen hinterließen hier ihre Spuren. Es ist Sammelpunkt ethnischer Vielfalt. Einheimische Stämme, ursprüngliche Riten, bunte Körperbemalungen, kunstvolle Haartrachten und ausgefallenen Körperschmuck werden wir sehen, dazu Naturlandschaften im Land des blauen Nils, Tiersafaris bei Nechisar und Wanderungen am Wenchi Krater sowie im Semien Nationalpark. Eine Reise zu den Gesichtern eines vergessenen Landes. Im Norden werden wir den Tanasee und die Kulturstätten Gonder, Aksum und die Felsenkirchen von Lalibela kennen lernen. Wir fahren entlang des großen ostafrikanischen Grabens in den Süden: Dort erleben wir fremdartige, faszinierende Stammesrituale und die Lebensbedingungen der Menschen, besuchen am Omo Fluß verschiedene Ethnien und ihre Dörfer. Ein wenig Zeit bleibt dann noch für die Hauptstadt Addis Abeba. Jürgen Eibich zeigt Ihnen beeindruckende Einblicke von seiner Tour in dieses besondere Land auf dem Dach Afrikas. Ein sicher spannender Abend erwartet Sie.
Reisebericht von Herbert Oberheim
Donnerstag 20.11.2014, 19:30 Uhr, Roter Saal des Schlosses Philippsruhe
Island ist ein Ziel, welches den Fotografen Herbert Oberheim seit Jahren immer wieder anzieht. Im Jahre 2012 war es seine dritte Reise in den Norden Europas. Die Insel unter dem Polarkreis ist wie keine andere Region in Europa geprägt von ihrem Vulkanismus, ihren Gletschern, Wasserfällen und Fjorden und den riesigen Moränenlandschaften im Innern des Landes.
Wer eine Landschaft erleben will, deren Schöpfungsgeschichte noch nicht zu Ende geschrieben wurde, für den ist Island das ideale Reiseziel. Island ist ein Weltschauplatz für Naturschauspiele. Seit der Besiedlung der Insel gegen Ende des ersten Jahrtausends durch norwegische Auswanderer und seitdem es Aufzeichnungen gibt, wurden ca. 250 Vulkanausbrüche und jahrelange Eruptionen registriert. Es gibt 15 Vulkansysteme und 3 Hochtemperaturgebiete, die alle mit Vulkanen verbunden sind. Es sind jedoch nicht nur die Vulkane, die den Reiz ausmachen. Es ist insbesondere der landschaftliche Kontrast und das wechselhafte Wetter, das die Fotografen aus aller Welt so begeistert. Es ist kein Land für Sonnenanbeter. Eine Region wie geschaffen für stimmungsvolle, dramatische Landschaftsbilder.
Beobachtungen von Joachim Steudel
Montag 01.12.2014, 19:30 Uhr, Goldschmiedehaus
Verlässt man den Main in Höhe der Städte Lohr, Gemünden oder Marktheidenfeld in südöstliche Richtung, gelangt man vom Spessart fast abrupt in eine "andere Welt", die westlichen Fränkischen Platten. Es scheint so, als würden Wälder zu Weinbergen. Sandsteinspessart und die Kalklandschaften nördlich von Würzburg teilen sich in etwa zur Hälfte das Kreisgebiet Main-Spessart.
Während die Tagfalterfauna mit ca. 45 Arten im waldreichen Spessart eher mäßig ausfällt, schafft es der Kalk mit seinen gesellschaften auf über 80. Das sind immerhin ca. 50 % der in offenen Pflanzen Bayern festgestellten Tagfalterarten. Fast alle (typischen) Arten aus unserem Nachbarkreis werden in diesem Vortrag gezeigt, darunter seltene Lycaeniden (Bläulinge). Auch einige Vertreter der Zygaenen (Widderchen) und Hesperiden (Dickkopffalter), deren Familien nicht zu den echten Tagfaltern gehören, werden vorgestellt.
Vortrag von Prof. Dr. Andreas Mehl
Donnerstag 11.12.2014, 19:30 Uhr, Roter Saal des Schlosses Philippsruhe
Dass der Mensch von seiner Umwelt beeinflusst wird, ist keineswegs erst Annahme oder Kenntnis des späten 20. Jh. n. Chr. Der berühmte griechische Arzt Hippokrates bzw. sein Umkreis hat im späten 5. Jh. v. Chr. zum einen in der Schrift "über Lüfte, Wässer und Örtlichkeiten" Einflüsse der Umwelt auf den Menschen als Individuum und als Kollektiv beschrieben. Diese Einflüsse sieht Hippokrates physisch wie psychisch, also auch im Verhalten des Einzelnen und von Völkern, wirken. Zum anderen beschreibt Hippokrates in einer weiteren Schrift individuelle Krankheitsdiagnosen und -verläufe und nennt gleichzeitig Witterungszustände an den betreffenden Orten zur betreffenden Zeit. Im Vortrag wird die hippokratische Sicht auf Umwelteinflüsse vorgestellt und die Entwicklung der griechischen Naturphilosophie zwischen Hypothesenbildung und Empirie eingeordnet. Außerdem werden Hippokrates' allgemeine Sicht auf Umwelteinflüsse und seine spezielle medizinische Sicht aufeinander bezogen.