Vortrag von Prof. Dr. Gesine Mollenhauer
Donnerstag 20.03.2014, 19:30 Uhr, Hohe Landesschule, Alter Rückinger Weg 53
Auf den Kontinenten rund um die Arktis lagern gigantische Mengen organischen Materials in sogenannten Permafrostböden – Böden, die bis auf eine dünne Deckschicht das ganze Jahr über gefroren sind. Der globale Klimawandel führt jedoch dazu, dass die Arktis sich schneller als andere Regionen erwärmt, und die jährlich auftauende aktive Schicht der Permafrostböden wird zusehends dicker. Der in den Böden gelagerte Kohlenstoff kann so von Mikroorganismen zersetzt werden und in Form von Methan und Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen. Gleichzeitig verstärkt sich die Erosion entlang der Küsten. Inwieweit und wann dieser Prozess bereits in Gang gesetzt wurde, erforschen wir an ausgewählten Lokationen auf Spitzbergen, im Lena-Delta, vor Kamtschatka und im Ochotskischen Meer. Dort werden während aufwändiger Feldkampagnen zu Land und zu Wasser aus den Böden, aus den Flüssen und vom Meeresgrund Proben genommen, anhand derer rekonstruiert werden kann, wann wie viel Material freigesetzt wurde und wie alt dieses ist. Auf diese Weise lernen wir, inwieweit die Erwärmung der Arktis ein selbstverstärkender Prozess ist und welche Auswirkungen auf das globale Klima zu erwarten sind.