Vortrag von Prof. Dr. Charlotte Förster
Donnerstag 12.12.2013, 19:30 Uhr, Roter Saal des Schlosses Philippsruhe
Zur Anpassung an den 24-Stunden Rhythmus der Erde besitzen alle Lebewesen Innere Uhren. Beim Menschen steuert die Innere Uhr den Schlaf-Wach-Rhythmus, Rhythmen in Körpertemperatur, Blutdruck / Herzfrequenz, Hormonsekretion, Verdauung, Urinausscheidung und viele mehr. Auch unsere Konzentrationsfähigkeit, unsere Schnelligkeit, unsere Schmerzempfindlichkeit, unsere körperliche Leistungsfähigkeit, sowie die Abwehr von Infektionen werden von der Inneren Uhr moduliert. Damit hat die Innere Uhr mannigfaltige Auswirkungen auf unser tägliches Leben: Wir sind nicht zu jeder Tageszeit gleich fit, Krankheiten brechen gehäuft zu bestimmten Tageszeiten aus, und die meisten Unfälle passieren in den frühen Morgenstunden zwischen 2:00 und 4:00 oder während unseres Mittagstiefs. Gerät unsere Innere Uhr außer Takt hat dies Auswirkungen auf unsere Gesundheit: Schlafstörungen und Depressionen können auftreten, das Risiko Übergewicht zu bekommen ist erhöht, ebenso wie das Risiko langfristig an Herz-Kreislauf-Krankheiten oder an Krebs zu erkranken.
Die Geschwindigkeit, mit der unsere Innere Uhr läuft, ist genetisch bestimmt und nicht bei allen Menschen gleich. Manche Menschen, auch „Lerchen“ genannt, haben schnell laufende Uhren und werden morgens früh wach und abends früh müde, während andere, „die Eulen“, langsam gehende Uhren besitzen, deswegen erst im Laufe des Tages zu Hochform auflaufen und abends nicht ins Bett finden. Aber auch im Laufe des Lebens verändert sich unsere Innere Uhr, weshalb die Zeitstruktur unseres Tages während Jugend, Erwachsensein und Alter anders aussieht. Der Vortrag gibt generelle Einblicke in die Biologie unserer Inneren Uhr sowie praktische Hinweise zum Leben im Einklang mit ihr.