Vortrag von Dr. Konrad Klemmer
Donnerstag 18.11.2010, 19:30 Uhr, Roter Saal des Schlosses Philippsruhe
Die 1647 in Frankfurt am Main als Tochter des Kupferstechers Matthäus Merian d.Ä. geborene Künstlerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian war eine herausragende Frauenpersönlichkeit des 17. Jahrhunderts. Sie war die Erste, die ihre naturkundlichen Beobachtungen insbesondere von Insekten und Amphibien und deren Metamorphose nicht nur in exakten Zeichnungen festhielt, sondern dazu auch Fundumstände, Jahreszeit, Wetterbedingungen und gegebenenfalls auch die Futterpflanzen notierte. Die Krönung ihres Lebenswerkes war ihre Reise in die holländische Kolonie Surinam und die Auswertung ihrer Beobachtungen in dem Prachtwerk „Metamorphosis Insectorum Surinamensium“ ab 1705. Maria Sibylla Merian starb 1717 in Amsterdam, hoch geachtet in der wissenschaftlichen Welt.
Dem 58 Jahre jüngeren August Johann Rösel von Rosenhof wurden Merians Tafeln zum nie erreichten Vorbild. Er erweiterte die naturkundlichen Darstellungen jedoch mit anatomischen Einzelheiten. Beide Künstler versuchten, den Betrachter ihrer Werke nicht nur durch ästhetischen Genuss sondern auch mit solider Information zu fesseln.