Große Exkursion in die Niederlausitz vom 16. bis 20. Juni 2009
Wieder einmal war die Wetterauische Gesellschaft auf großer Fahrt, diesmal in der Niederlausitz. Das Naturparadies "Grünhaus" bot Einblicke in die neu entstandene Folgelandschaft des aufgelassenen Braunkohlentagebaus. Mit und ohne Eingriff des Menschen bildeten sich Dünen, eine Seenplatte ist im Entstehen. Kiefern und Birken festigen die Böden; Pflanzen, Tiere, viele Vögel siedelten sich an. Auch Industriedenkmale standen auf dem Programm, so die Förderbrücke F 60, ein Gigant von 502 m Länge, der den Abraum aus den Gruben auf einem Förderband transportierte. Aufgerichtet würde er den Eiffelturm um 178 m überragen. In der alten, still gelegten Brikettfabrik „Louisa“ waren die Teilnehmer entsetzt über die unmenschlichen Arbeitsbedingungen.
Im Naturschutzgebiet „Forsthaus Prösa“, einem ehemaligen Truppenübungsplatz der Nationalen Volksarmee, führte die Wanderung durch Callunaheide, Silbergrasfluren und Traubeneichenwälder. Der geologisch interessante Rothsteiner Felsen war das nächste Ziel. In der Sängerstadt Finsterwalde besuchten wir das Schloss, die Trinitatis-Kirche und das Stadtmuseum. Doberlug begeisterte alle mit der spätromanisch-frühgotischen Backsteinkirche der Zisterzienser. Vom ehemaligen Kloster steht nur noch das Dormitorium, beeindruckend das von mächtigen Säulen getragene Gewölbe. Im Weißgerbermuseum in Kirchhain, dem einzigen Europas, erfuhr man, wie das feine Glacéleder entstand.
Den krönenden Abschluss bildete der Besuch der Slawenburg Raddusch, einer Flucht- und Vorratsburg der Lusici um 700. Das museumspädagogisch bestens konzipierte Museum bot mit den zahlreichen Funden Einblicke in die Besiedlungsgeschichte der Niederlausitz. Nach des Tages Mühen wurden die Wetterauer an den Abenden im Schloss Sallgast bestens versorgt.
Text: Hilde Weihs, Fotos: Heide Kaiser.