Vortrag von Prof. Dr. Peter Prinz-Grimm
Montag 03.12.2012, 19:30 Uhr, Goldschmiedehaus
Mit dem Ende der Kreidezeit endet das Erdmittelalter und die Neuzeit der Erdgeschichte beginnt vor etwa 65 Millionen Jahren. Diese Zeitwende lässt sich vor allem durch die Funde von Tierfossilien beweisen, denn seither sind die Ähnlichkeiten der Fossilien mit den heutigen Tieren groß. Aber auch die Umrisse der Kontinente sind seit dieser Zeit den heutigen ähnlich, obwohl es im Laufe dieser vielen Millionen Jahre doch zu beträchtlichen Verschiebungen der tektonischen Platten kam.
Um diese Vorgänge zu verstehen, wurden durch viele Fachleute geologische Informationen im Laufe von mehr als 200 Jahren aus der ganzen Welt zusammengetragen. Und so konnte auch die Wetterau ihren Beitrag zum Verständnis leisten. Zunächst fanden vor allem Gesteinsschichten mit reichlichen Fossilien das Interesse der Forscher. Dazu zählen in unserem Raum die Sande, Kalke und Tonsteine von Karben, die nicht allein wegen ihrer sehr gut erhaltenen Muschel- und Schneckenschalen bis heute von vielen Exkursionen aufgesucht werden. Ein weiterer überregional bekannter Fossilienfundort sind die ehemaligen Steinbrüche im Blättersandstein von Münzenberg, der, wie der Name erkennen lässt, vor allem durch seine Pflanzenfossilien Berühmtheit erlangte.
Mit den Möglichkeiten der radiometrischen Datierungen kann man seit etwa 80 Jahren die Gesteine mit wenigen oder keinen Fossilien zur Klärung der Erdgeschichte heranziehen. In erster Linie seien in unserem Raum die vulkanischen Gesteine des Vogelsberges zu nennen. Seine Lava-Ergüsse flossen selbst durch die Wetterau bis nach Frankfurt. Neben einem geologischen und forschungsgeschichtlichen Überblick werden jüngste Ergebnisse zur absoluten Datierung an Gesteinen der Wetterau im Vortrag vorgestellt und es wird gezeigt, dass unser bisheriges Wissen noch deutlich verbessert und beträchtlich erweitert werden kann.