! Der Vortrag fällt leider krankheitsbedingt aus !
Vortrag von Prof. Dr. Andreas Mehl
Mittwoch 15.03.2023, 19:30 Uhr – Lesecafé des Kulturforums, Am Freiheitsplatz 18a
Um die Tier- und Pflanzenwelt systematisch zu erfassen, hat sich bereits vor Jahrhunderten eine Systematik durchgesetzt, die auf der Morphologie, also der Erfassung der Gestalt eines jeden Lebewesens beruht. Die sich dabei ergebende Frage, ob alle körperlichen oder nur ausgewählte Merkmale für eine morphologische Systematik der Lebewesen heranzuziehen sind, hat Carl von Linné im 18. Jahrhundert in der Botanik auf den Bau der Blüten als der Organe für die geschlechtliche Vermehrung zugespitzt, für die Tiere jedoch auf ein analoges Vorgehen verzichtet.
Linnés Pflanzenbestimmungssystem samt seiner hierarchischen Ordnung (Taxonomie) und der ebenfalls von Linné erdachten zweiteiligen Namensgebung für Ordnung und Art wird bis heute angewandt. Bereits im Alten Orient und erst recht in der griechisch-römischen Antike hat man Tiere und Pflanzen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten geordnet. Deren Resultate unterscheiden sich von den über die vergleichende Morphologie gewonnenen, weisen aber auch Übereinstimmungen mit diesen auf.
Da Linné von seinem Bildungsgang her die Antike vertraut gewesen ist, kann sich ein Vergleich Linnéscher und antiker Ordnungsprinzipien lohnen. Der Vortrag soll diesen Vergleich bieten: Zuerst wird Linnés botanisches System samt seiner Entstehung dargestellt, danach werden antike Ordnungskriterien und -systeme vorgestellt und mit dem Linnéschen System verglichen.